Samstag, 25. Juli 2015

[Manga Review] Vanilla Fiction 01-03


Bilder: EMA


♥ Titel: Vanilla Fiction (Band 01-03)
♥ OT: Vanilla Fiction
♥ Mangaka: Megumi Osuga
♥ Verlag: Egmont Manga (EMA)
♥ Bände: abgeschlossen mit 8
♥ Preis: je 7,50€
♥ Erscheinungsjahr: seit 2014
♥ Seiten: je 194
♥ Genres: Psychological, Thriller, Action


♥ Cover & Ausstattung ♥

Wunderschöne Cover und eine tolle Farbzusammenstellung waren der Grund, warum ich auf diesen Manga aufmerksam geworden bin. Sie stechen schon sehr zwischen den anderen Mangas heraus und sind auch beim näheren Hinsehen wirklich hübsch. Der Manga erscheint in EMAs Großformat in Hochglanz und mit hübschen Farbseiten (daher auch der hohe Preis von 7,50€, der mittlerweile leider bei Egmont-Titeln mit Farbseiten Standart ist). Aufgrund des Titels und des ersten Covers, das in lila-weiß gehalten ist, könnte man meinen, es handele sich um einen kitschigen Shoujo, dem ist aber nicht so.


♥ Inhalt ♥

Der Schriftsteller Shinobu Sato ist ein unverbesserlicher Pessimist. Er neidet anderen ihr Glück und seine Romane nehmen stets ein schreckliches Ende. Nun erwartet sein Verlag ein Happy End. Als Sato Zeuge eines Mordes wird und selbst in Lebensgefahr gerät, ist dies der Beginn seiner ganz eigenen Geschichte. Aber kann ein Pessimist die ganze Welt retten und für die Menschheit ein Happy End schreiben? (Quelle: manganet.de)


♥ Umsetzung ♥

Vanilla Fiction hatte ich schon länger im Auge. Die Story klang sehr interessant für mich, da der Klappentext auch nicht so viel verrät, dass ich mir konkret etwas darunter hätte vorstellen können. Alles bleibt bis zum Ende des ersten Bandes sehr mysteriös und man tappt eine ganze Weile lang im Dunkeln, worum es hier überhaupt geht. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, denn die düstere und wirkliche fesselnde Atmosphäre und die vielen unvorhergesehen Wendungen machen den Manga absolut lesenswert und lassen einen vollständig in dieses seltsame Spiel eintauchen, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann!

Der Plot wirkt zwar recht verstörend, denn es gibt hier viele Charaktere, die ganz offensichtlich ein Rad ab haben, jedoch handelt es sich ja auch um einen Manga mit dem Genres Psychological. Auch nach drei Bänden muss ich sagen, dass die Geschichte spannend bleibt und sich in seiner Spannung und seiner Unvorhersehbarkeit sogar noch steigert. Es wird nie langweilig, sodass ich einfach jeden Band in einem durchgelesen habe und so lagsam kristallisiert sich endlich heraus, worum es in dem Spiel um Leben und Tod überhaupt geht und welche Rolle Sato dabei spielen soll.


♥ Charaktere ♥

Zunächst einmal hätten wir hier unseren Protagonisten Shinobo Sato, der zwar ein äußerst begabter Schriftsteller ist, aber nur Bad Ends schreiben kann und vor eine Wand stößt, als ein Happy End von ihm gefordert wird. Zudem spürt er keinerlei Erfüllung in seinem Leben und lebt nur in den Tag hinein. Das alles ändert sich, als er Zeuge eines Mordes wird und einfach mal ein kleines Mädchen namens Elie (jap. Makino Eri) aus dem Fenster wirft, um den Mörder von sich abzulenken, der es nun auf ihn abgesehen hat. Elie überlebt jedoch und wird bald darauf von einem Mann namens Dazai Osamu bei Sato abgeliefert, mit der Erklärung, dass er Elies neuer Partner sei und mit ihr auf einer bestimmten Insel Kekse essen müsse, um ein Spiel auf Leben und Tod zu gewinnen. Da das Mädchen von ihren alten Partnern nie gut behandelt wurde, ist sie ein stilles, zurückhaltendes Mädchen, das ständig in Angst lebt und dessen andere Gefühle vollkommen abgestumpft sind. Dies ändert sich jedoch im Laufe der Zeit, die sie mit Sato verbringt, denn trotz anfänglicher Abneigung baut er bald Vertrauen und ein gewisses Verantwortungsgefühl ihr gegenüber auf, wodurch beide langsam anfangen, gut miteinander auszukommen. Dazai hingegen kann Sato über lange Zeit hinweg gar nicht leiden, doch auch sie werden schließlich Freunde. Dazai, der aus einem bestimmten Grund ebenfalls keinen Sinn im Leben sieht, glaubt, durch die Freundschaft zu jemandem doch sein Glück finden zu können. 

Die Wandlungen der drei Hauptcharaktere und wie sie sich immer mehr anneinander gewöhnt haben, waren sehr gut dargestellt und die jeweiligen Persönlichkeiten gut ausgearbeitet. Da man die Hintergrundgeschichte und Beweggründe jeder einzelnen Person erfährt, kommt man gar nicht drumherum, die Charaktere zu mögen und eine gewisse Sympathie zu ihnen aufzubauen, auch wenn keiner von ihnen perfekt ist und sie alle schlechte Charakterzüge aufweisen, die sie zunächst egoistisch erscheinen lassen. Sato zB, der zunächst nur daran interessiert ist, sein Gesicht zu wahren und wieder in sein Leben als Schriftsteller zurückkehren zu können, erkennt bald, dass ihm Elies Wohl viel wichtiger ist und er sie retten muss, egal um welchen Preis. Sogar Satos skrupellosen Gegenspieler, den Polizisten Mariyama, kann man einfach nicht hassen, da auch er seine Gründe hat für das, was er tut.


♥ Panels: Zeichnungen & Text ♥

Megumi Osuga hat einen unglaublich hübschen und detaillierten Zeichenstil. Alle Panels werden gut gefüllt und "erfreuen die Augen". Auch Actionszenen und Gewaltdarstellungen sind detailreich und dynamisch umgesetzt, aber es gibt auch keinerlei Zensuren, weshalb ich den Manga wirklich erst ab 16 empfehlen würde. Die Dialoge sind ebenfalls spannend und sehr gut ins Deutsche übersetzt worden. Besonders hervorheben möchte ich hier die Seiten, die ohne Bilder auskommen und wie ein Roman geschrieben sind. Sie tauchen immer dann mitten in der Handlung auf, wenn Sato sich ein schlechtes Ende für seine Gegner ausdenkt und dieses in seinem Kopf wie in einen seiner Romane aufschreibt. Diese besondere Art des Erzählens ist für einen Manga mal etwas ganz Neues und hat sehr zur Spannung beigetragen. Ich finde die Idee, Romanseiten in einen Manga zu packen, in dem es um einen Romanautoren geht, wirklich gelungen und super umgesetzt und es stört auch den Lesefluss kein bisschen.


♥ Fazit ♥

Ein unglaublich faszinierender, einnehmender und spannender Manga, der mich durch seinen neuartigen, verrückten und unvorhersehbaren Plot komplett in seinen Bann gezogen hat und definitiv mehr Leser braucht! Ich habe absolut keine Ahnung, wohin das Ganze führen soll und was uns wohl am Ende erwartet, aber jetzt freue ich mich erst einmal auf Teil 4 und kann es kaum abwarten bis dieser erscheint. Angekündigt sind für Deutschland bisher sechs Bände und in Japan ist der Manga meines Wissens nach noch nicht abgeschlossen. Bleibt abzuwarten, wie viel da noch kommen wird.


Bewertung: 5/5
 


Gepostet von Lena

2 Kommentare:

  1. Ein wirklich schöner Manga, leider sind die Cover zwar schön, passen aber absolut nicht zur Geschichte, ich hätte Vanilla Fiction beinahe "übersehen" weil ich simpel dachte es müsse ja eine Art softe Romanze sein. Würde da stattdessen ein Kerl einen Augapfel im Mund haben (wie in der Geschichte) hätte man wohl einer einen Eindruck in was für eine bizarre Richtung dieser Manga geht

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    1. Yay, der erste Kommentar auf unserer Seite! :D
      Kann dir da nur zustimmen, die Cover sind wirklich sehr irreführend. Gleichzeitig finde ich aber, dass sie beim näheren Hinsehen schon zum Manga passen, da hier das Verrückte und Unvorhersehbare durchkommt, was Vanilla Fiction halt auch ausmacht. Vielleicht hätte man den Augapfel einfach noch irgendwo einbauen sollen. ;)

      Lena

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