Freitag, 23. Juni 2017

[Rezension] Rebell - Gläserner Zorn (Mirjam H. Hüberli)





♥ OT: /
♥ Reihe: Band 1/3
♥ Autor: Mirjam H. Hüberli
♥ Verlag: Drachenmond Verlag
♥ Preis: 12,99€ (TB)
♥ Erscheinungsjahr: 2016
♥ Seiten: 260
♥ Genres: Fantasy, Romantasy


Das Buch habe ich mir diesen Monat für die Leserunde der Drachenmond-Challenge gekauft, allerdings hatte ich schon länger ein Auge darauf geworfen. :3 Aber bei diesen Cover schaut man auch mindestens dreimal hin, bevor man sich gegen einen Kauf entscheidet. :D

Cover: Drachenmond Verlag, Kopainski Artwork



Manche Träume entführen uns in eine Welt,
die wir noch nie zuvor betreten haben.
Und obwohl sie uns fremd ist,
kennt sie unsere Seele seit Hunderten von Jahren.

Mein Name ist Willow Parker. Eigentlich dachte ich immer, ich sei ein ganz normales Mädchen. Okay, nicht ganz normal, denn wer sieht schon in den Augen der andern deren eigenes Spiegelbild? Aber seit heute weiß ich nicht einmal mehr, was es bedeutet, normal zu sein...

Text: Drachenmond Verlag


Ist das Cover nicht einfach der absolute Wahnsinn? :O Bei mir war es jedenfalls Liebe auf den ersten Blick. Ich finde, die Cover der Trilogie zählen eindeutig zu den allerschönsten im Drachenmond-Programm und sind sowohl farblich als auch vom Motiv atemberaubend. Der verschnörkelte Spiegel, der mit Juwelen und Totenköpfen verziert ist, sieht einfach unglaublich geheimnisvoll und mysteriös aus. Die harmonischen Blau-, Lila- und Pinktöne machen das Cover noch hübscher und ergeben mit ihrem Farbverlauf ein traumhaftes Gesamtbild. Auch von innen sind die Buchdeckel des großformatigen Taschenbuchs mit den tollen Farben bedruckt, was ich richtig hübsch finde. Außerdem gibt es zwischen den Kapiteln und jeweils am Anfang zahlreiche hübsche Zeichnungen zu bewundern, die die Autorin selbst beigesteuert hat. Die Aufmachung ist wirklich mehr als gelungen, sodass Rebell zum wahren Schmuckstück im Regal wird. ♥.♥




Eine Parallelwelt hinter den Spiegeln. Ein Mädchen, das in den Augen anderer Menschen deren eigenes Spiegelbild sehen kann. Mirjam H Hüberli hat da wirklich so einige faszinierende Ideen in ihrer Rebell-Trilogie verarbeitet, deren Potenzial aber leider nicht ganz ausgeschöpft wurden. Nach einem mysteriösen Prolog gestaltete sich der weitere Einstieg eher holprig. Das ganze Unigeplänkel wirkte auf mich belanglos und aufgesetzt. Willows schmalzig-kitschige Schwärmerei für ihren Kommilitonen Noah nimmt anfangs bei weitem den größten Raum ein, aber mir war trotzdem auch nicht langweilig beim Lesen. Die Handlung bewegt sich dadurch allerdings sehr lange auf der Stelle und auch das Hin und Her - Bo möchte, dass Willow mit ihm mitgeht, sie hört ihm aber gar nicht zu - erschien mir ein wenig sinnlos. Es füllt ganze Seiten, ohne dass Willow dabei auch nur ein einziges Mal nach dem Grund fragt. Nach den ersten Kapiteln wird es aber schnell besser, denn es passiert etwas sehr unerwartetetes und ich konnte sogar richtig mitleiden.

Auf die Spiegelwelt war ich dann sehr gespannt und in der Tat liefert diese einige sehr spannende Ansätze. Ich finde den Gedanken, dass hinter den Spiegeln eine Parallelwelt existieren könnte, einfach faszinierend! Nach dem ersten Band ist der Weltentwurf aber weiterhin sehr undurchsichtig. Ich hätte mir einfach mehr Informationen und Beschreibungen zur Spiegelwelt gewünscht, denn diese erscheint mir bisher leider gar nicht so besonders, eher wie eine 0815-Dystopie. Auch was den Regenten und sein Gefolge angeht, wird man bisher im Dunkeln darüber gelassen, was nun so böse an ihnen sein soll. Die Ziele der Rebellen sind aber genauso schwammig, nach dem Motto: "Der Regent ist böse, also sind wir gegen ihn und deshalb sind wir automatisch die Guten." Diesem Schwarz-Weiß-Denken konnte ich einfach noch nie etwas abgewinnen.

Den Rebellenunterschlupf als solchen und die verschiedenen Charaktere fand ich eigentlich ganz spannend, aber viel Zeit durfte man leider dort nicht mit ihnen verbringen. Stattdessen ging alles Schlag auf Schlag. Willows Rolle dabei verstehe ich noch nicht ganz, auch wenn es einige Andeutungen gibt, aber da lasse ich mich mal überraschen. Besonders schade finde ich, dass die Plotholes sich zum Ende hin immer mehr häufen. Es gibt zahlreiche unlogische Passagen, auf die ich so aber nicht näher eingehen kann, ohne zu spoilern. Vor allem hätte ich mir einfach mehr Seiten gewünscht. Es wird zwar noch zwei weitere Bücher geben, doch der erste Teil war schon ziemlich kurz. Man beginnt praktisch zu lesen und im nächsten Moment ist das Buch auch schon vorbei. Dadurch bleiben die meisten Geheimnisse noch ungeklärt, was ich allerdings nicht soooo schlimm finde. Ich mag Cliffhanger und offene Fragen prinzipiell, weil sie einfach Spannung in eine Reihe bringen. Was hat es mit Willows Gabe und den schrecklichen Vorkommnissen auf sich? Was ist mit ihren Eltern passiert? Was wollen die Rebellen erreichen? Ich hoffe mal, dass es im nächsten Band dann etwas mehr Action und vor allem Tiefe geben wird!



Willow ist eine schwierige Protagonistin. Zu Beginn mochte ich sie noch einigermaßen, aber dann wird sie leider zunehmend nerviger. Zum ersten ist sie viel zu abhängig von Noah. Der Typ hat ständig eine andere am Start und trotzdem glaubt sie an die große Liebe. Noah ist ja so perfekt und sie kann sich ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen, dabei gibt sie selbst zu, ihn eigentlich kaum zu kennen. Sie macht Noah zu ihrem Lebensmittelpunkt, idealisiert ihn, obwohl sie sich gerade mal zu ihrem ersten Date treffen. In dieser Sache kam mir Willow einfach nicht wie eine 18-jährige vor, sondern sehr unreif und leicht zu beeindrucken. Außerdem ist sie sehr zickig und einfach nur stur. Anstatt die Dinge mal hinzunehmen, wie sie sind, muss sie immer ihren Willen durchsetzen, obwohl sie eigentlich gar keine Ahnung hat. Das hat sie in meinen Augen immer unsympathischer und anstrengender gemacht.

Während ich Noah von Anfang an nicht leiden konnte (denn die Beziehung zu ihm ist meiner Meinung nach einfach nicht gesund für Willow), fand ich den geheimnisvollen Zombietypen Bo um einiges interessanter, obwohl er anfangs alles andere als attraktiv beschrieben wird.^^ Da hat sich die Autorin aber etwas sehr interessantes einfallen lassen. Zunächst hält man ihn für den Bad Guy, aber dann wird schnell klar, dass mehr dahinterstecken muss. Er handelt irgendwie widersprüchlich, was ihn mysteriös macht. Einige Aktionen gegen Ende des Buches empfand ich aber als sehr fragwürdig.

Des Weiteren gibt es noch zahlreiche Nebencharaktere, die sowohl in der Erden- als auch in der Spiegelwelt vorgestellt werden. Besonders die anderen Rebellen sind aber leider sehr blass geblieben. Man erfährt eigentlich kaum etwas über sie, was sehr schade ist. Hier hätten vielleicht ein paar Seiten mehr gutgetan, die das Leben im Untergrund etwas näher hätten beleuchten können. Alexia mochte ich aber recht gerne.


Was den Schreibstil angeht, bin ich zwiegespalten, denn auch dieser war anfangs recht holprig, gerade was die Dialoge angeht, die sich oftmals im Kreis drehen und belanglos wirken. Dies ändert sich jedoch ein wenig und man gewöhnt sich an die zahlreichen Einschübe und Anmerkungen. Das Buch liest sich sehr chaotisch, was unheimlich gut zu Willow passt, jedoch hat der Humor nicht immer bei mir gezündet. Das ist einfach Geschmackssache, denn auch bei den Kapitelüberschriften wirkten einige auf mich etwas seltsam/ dick aufgetragen, während ich andere sehr poetisch und interessant gewählt fand!

Hüberli zeigt besonders in den emotionalen Szenen, dass sie wirklich schreiben kann, denn gerade in diesen stecken ihre Worte voller Gefühl und Metaphorik! Ab und zu war es vielleicht etwas zu viel, wenn sich wirklich ein Vergleich an den nächsten reiht, aber insgesamt konnte die Autorin mich in diesem Punkt wirklich mitreißen.


 
Insgesamt ging es mir am Anfang einfach viel zu langsam, dafür, dass das Buch nur so dünn ist. Ich habe einige Kritikpunkte, fühlte mich insgesamt aber gut unterhalten und habe Rebell sehr gerne gelesen. Es geht mir mit dem Buch wohl ein bisschen wie mit Ava Reeds Mondprinzessin: Angenehmes Lesevergnügen, fantasievolle Ideen, interessante Ansätze, aber das Potenzial wurde einfach nicht ausgeschöpft, sodass es mich größtenteils einfach auch nicht mitreißen konnte. Da Rebell aber eine Trilogie werden soll, bin ich guter Dinge, dass die Geschichte im zweiten Buch zum eigentlichen Hauptteil der Geschichte übergehen wird. Band 2, Gläserne Stille, ist bereits erschienen und ich werde ihn auf jeden Fall lesen, da ich sehr gespannt bin, wie es mit Willow weitergeht!

Leider nur 2,5 Herzchen, aber ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen! :)





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Die Reihe:



Der dritte Band wird den Titel Gläsernes Herz tragen und noch diesen Herbst erscheinen!



Weitere Meinungen:
















2 Kommentare:

  1. Huhu Lena~

    wie immer eine echt schöne, ausführliche Rezension!
    Ich liebe die Cover aus dem Drachenmond-Verlag auch so sehr, sie sehen im Regal definitiv schick aus, aber bisher hatte ich da noch kein Buch erwischt, dass mich vom Inhalt her wirklich überzeugen konnte... Aber naja, noch ist die Auswahl ja groß genug. ;) "Rebell" spricht mich jetzt allerdings nicht so an, aber ich warte mal, was du dann zu Band 2 schreibst.

    LG Alica

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    1. Huhu Alica,

      danke, es freut mich so sehr, das dir meine Rezi gefallen hat. :3 Jaaa, die Auswahl ist definitv groß genug und dieses Jahr erscheinen noch so viele interessante Bücher! Mir haben ja die Märchenanthologie, Ein Hauch von Schicksal und der Hipster-Wolf total gut gefallen, kann ich nur immer wieder Werbung für machen. :D Bin schon sehr gespannt, wie mir die weiteren Rebell-Teile gefallen werden.

      Liebe Grüße
      Lena ♥♥♥

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