Hey, hier ist der nächste Teil der Kurzgeschichte :)
Meine kleine Sommerpause ist vorbei und es geht wieder weiter mit den Posts. Ich hoffe, euch gefällt der neue Teil und wenn ihr die vorherigen Kapitel noch nicht gelesen habt, könnt ihr das hier nachholen!
Viel Spaß beim Lesen!
Küsschen, Clara
4. Kapitel
„Na immerhin etwas, an
das du dich noch erinnerst, Aren!“, die Frau strahlte ihn an.
„Aber komm erstmal mit
in die Küche, du musst hungrig sein!“ Als die Frau dies sagte, tauchten am Rand seines Sichtfelds seine Lebens- und Nahrungsanzeige auf. Sie waren beide
sehr niedrig und er fragte sich langsam, wann er mehr von der Story mitkriegen
würde, da anscheinend irgendetwas nicht zu stimmen schien. Auch die von außen
zugenagelten Fenster in der Küche verhießen nichts Gutes. Die Küche war
spärlich eingerichtet, mit einem massiven Holztisch, zwei Holzbänken und einer
offenen Feuerstelle, über der ein Kupferkessel stand, von dem ein verlockend
guter Duft ausging.
Er war erstaunt wie
real sich der Geruch anfühlte und er fragte sich, wie diese enorme
Verbesserung, im Vergleich zu vorherigen Spielen, ohne ein Hardware-Update*
möglich war. Bei dem Geruch bekam er tatsächlich Hunger, obwohl er gerade erst
gegessen hatte.
Die Frau füllte eine
hölzerne Schüssel mit Eintopf aus dem Kessel und reichte ihm diese mit einem
Stück Brot. Vorsichtig begann er von der Suppe zu essen und fühlte sich direkt
besser. Er fand es langsam wirklich gruselig, wie realistisch das Ganze war.
Während er aß, redete
die Frau auf ihn ein. Sie erzählte ihm von den ganzen Problemen die sie, also
ihr Mann, sein Onkel, und sie selbst hatten, mit Räubern, die ihr Gold stahlen, wilden
Tieren, die ihre Kühe und Ziegen rissen und Kobolden, die ihre Ernte klauten. Sie
erzählte ihm, dass er seit dem Tod seiner Eltern mit ihnen zusammen lebte und
bei dem Versuch die Kobolde zu verscheuchen, eine Schlucht hinunter gestürzt
war und sich anscheinend, seinem Gedächtnisverlust nach zu urteilen, den Kopf
gestoßen hatte.
Sie hatte vielleicht
fünf bis zehn Minuten erzählt, als man von draußen dumpfe Schritte hörte. Auch
die Frau horchte auf und er bemerkte, dass Angst in ihren Augen aufblitze.
Die Schritte wurden
lauter und es klopfte an der Tür.
„Marielle, Schatz, ich
bin es, mach mir schnell auf!“ Erleichtert atmete die Frau aus, als sie die
tiefe Stimme von draußen hörte.
„Das ist dein Onkel“,
rief sie erfreut und sprang auf, um ihrem Mann die Tür zu öffnen. Er stand auch
auf und folgte der Frau misstrauisch. Als sie die Tür öffnete, schaute ihnen ein
riesiger Mann freundlich entgegen, der leichte Ähnlichkeiten mit einem Bären
hatte. Als er den jungen Mann erblickte, rief er freudig:
„Sie einer an, du bist
von den Toten zurück gekerrgghhh...“. sein letztes Word ging in einem gurgeln
unter und anstelle des Wortes trat eine Pfeilspitze aus seinem Mund hervor, die
sich hinten durch seine Schädeldecke gebohrt hatte.
Der Frau entfuhr ein
markerschütternder Schrei und sie zerrte die Leiche ihres Mannes, die immer noch
vor ihnen stand, geistesgegenwärtig in die Hütte und trat die Tür zu. Sie brach
leise wimmernd mit dem leblosen Körper im Arm auf dem Boden zusammen und machte
keine Anstalten sich zu bewegen.
Er stand immer noch
fassungslos bei der Tür und überlegte sich, was als nächstes zu tun sei. Er
blickte durch einen Schlitz zwischen zwei Brettern hindurch, um die Lage besser einschätzen
zu können, aber von draußen war weder etwas zu hören noch zu sehen.
Doch dann hörte er
ein leises Knarren von den Dachdielen über ihnen und wand sich schnell um, um seine
Tante zu warnen, doch es war zu spät. Durch die massiven Bretter stürzten widerliche
Kreaturen in die Hütte. Zwei von ihnen landeten auf Marielle und der Leiche und
brachten nun auch die Frau mit einem sichelartigen, rostigen Messer um. Er kroch
zurück in eine Ecke und suchte mit seinen Händen verzweifelt nach einer Waffe.
Er konnte nichts finden, das ihm irgendwie hätte helfen können. Die Kreaturen
wandten ihre Aufmerksamkeit zu ihm, sie kamen ihm immer näher und einer der
beiden ließ einen schweren Knüppel auf den Kopf des Jungen sausen.
Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn und er drückte instinktiv
den Optionsknopf. Es konnte doch nicht sein, dass dieser Schmerz eine Simulation war. Und tatsächlich konnte er, trotz pausiertem Zustand des Spiels, immer noch den Schmerz durch seine Adern pochen spüren.
Das Ganze ging zu weit. Es war ihm nun endgültig zu viel. Er
speicherte und beendete das Spiel. Irgendetwas lief hier ganz und gar nicht
mit rechten Dingen zu.
* Hardware-Update – meint eine Verbesserung an der Spielekonsole (Also wie die „Geruchstechnik“ nur durch die Verbesserung/ Veränderung durch das online gedownloadete Spiel besser sein kann.)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch Hinzufügen eines Kommentars durch dieses Formular werden personenbezogene Daten (Name, Accountinfomationen, Inhalt und Zeitpunkt des Kommentars) gespeichert. Diese dienen lediglich zur Übersicht auf diesem Blog. Weitere Informationen dazu können in den Datenschutzbestimmungen eingesehen werden.