Cover: Kazé |
♥ Titel: Konbini-kun
♥ OT: Konbini-kun./ Conveni-kun.
♥ Mangaka: Junko
♥ Verlag: Kazé
♥ Preis: 6,95€ (TB)
♥ Seiten: 192
♥ Bände: Einzelband
♥ Erscheinungsjahr: 2015 (D)
♥ Genres: Boys Love/ Yaoi, Romance, Comedy
Ich würde mich nun wirklich nicht als BL-Fan bezeichnen, dennoch lese ich ab und zu gerne etwas aus diesem Genre. Besonders angetan haben es mir dabei Junkos Einzelbände, von der ich euch bereits hier die Shoujo-Comedy Küss ihn, nicht mich! vorgestellt habe.
Anmerkung: Unter einem Konbini versteht man allgemein einen kleinen Laden/ Kiosk mit einem eingeschränkten Sortiment, der vorrangig Lebensmittel verkauft.
♥ Inhalt ♥
Nakaba ist nicht nur schüchtern, nein, wenn es um fremde Menschen geht, ist er geradezu panisch. Damit macht er sich bei seinem neuen Kollegen Kohei mehr als unbeliebt. Denn der ist von der Ängstlichkeit des Neulings einfach nur genervt! Doch als Nakaba bei der Arbeit von ehemaligen Mitschülern belästigt wird, schlägt Kohei sich plötzlich auf die Seite des Angsthasen. Kein Wunder, dass da in Nakaba romantische Gefühle für den ungehobelten Riesen aufkommen …
Text: Kazé
Der Band besteht aus der Hauptgeschichte Konbini-kun. und dem Oneshot Ein ungleiches Paar. Ich werde mich in dieser Rezension allerdings auf den Hauptmanga konzentrieren.
♥ Cover & Ausstattung ♥
Der
Einzelband ist im Rahmen der "5 Shades of Pink" Aktion von Kazé im
Großformat erschienen. Alle fünf Titel haben einen schicken rosanen
Farbschnitt, bei dem man sich zwar über die Clichéhaftigkeit aufregen
könnte, der allerdings als schöner Eyecatcher nicht seine Wirkung
verfehlt. Auf der Vorderseite prangt zudem ein Sticker mit der
Aufschrift "Von zart bis hart", den man wohl besser nicht allzu
ernstnehmen sollte. ;) Das Cover an sich ist total niedlich und bunt
gestaltet. Abgebildet sind die beiden Hauptcharaktere, die sich an der
Kasse des Konbinis befinden. Die süße Katze, die eine kleine Rolle in
der Handlung spielt, ist ebenfalls mit abgebildet. Wie sie dort im Arm
des Protagonisten hängt, sieht total niedlich aus. Die Schrift ist
kunterbunt, chaotisch, aber ohne allzu knallig hervorzustechen. Dazu ist
die Farbgebung eher in zarten, aber trotzdem bunten Pastelltönen
gehalten, die ein ruhiges, stimmiges Gesamtbild schaffen. Innen ist der
Manga noch mit einer süßen Farbseite und einem farbigen Impressum
ausgestattet.
♥ Umsetzung ♥
Eigentlich bevorzuge ich Reihen und eigentlich bin ich kein BL-Fan, aber Junko ist einfach eine tolle Mangaka und bisher hat mir fast alles von ihr gefallen. Bei Konbini-kun. haben mich besonders das Cover und die Inhaltsangabe angesprochen, die mich einen wirklich schönen, niedlichen Einzelband erwarten ließen. Ich habe sowohl die Hauptstory als auch den Oneshot am Ende des Bandes in einem verschlungen, weil mich die Mangaka auch dieses Mal wieder verzaubern konnte!
Der Manga ist ein Boys Love/ Yaoi, also sollte man auf jeden Fall die Finger davon lassen, wenn man damit nichts anfangen kann oder gar homophob ist. Was mich betrifft, geht es mir allein um die Story und dass eine Liebesgeschichte nachvollziehbar rübergebracht wird. Ob es dann um ein Heteropärchen, zwei Männer oder zwei Frauen geht, ist mir letztendlich egal, solange die Story mich anspricht und überzeugen kann. Und wie mich dieser Einzelband überzeugen konnte! Die Geschichte ist wirklich wundervoll erzählt. Sie erstreckt sich über mehrere Monate, indem der Protagonist Nakaba einen Job in einem Konbini beginnt und anfangs nicht mit seinem Kollegen Kohei zurechtkommt. Nach einem Zwischenfall mit einer Katze stellt er jedoch fest, dass Kohei ganz anders ist als erwartet, sodass sie bald schon gute Freunde werden. Doch Nakaba ist homosexuell und entwickelt schon bald Gefühle für seinen Kollegen, was auf eine sehr niedliche, einfühlsame Art und Weise dargestellt wird.
Von dem bunten Cover sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen: Die Liebesgeschichte ist zwar sehr süß und geht ans Herz, allerdings gibt es auch sehr düstere Passagen, die von sozialer Ablehnung und den Problemen eines Homosexuellen handeln. Nakaba, der einst eine unerwiderte Liebe und schlimmes Mobbing aufgrund seiner sexuellen Orientierung ertragen musste, ist nämlich in einem tiefen Trauma gefangen, weshalb er große Angst vor Zurückweisung verspürt und sich nicht mehr verlieben möchte. Ich fand es toll, dass dies mal wieder ein BL ist, der an die gesellschaftlichen Probleme eines Homosexuellen, seine Ängste und seine Suche nach einem Platz in der Welt heranführt und es nicht einfach als gegeben darstellt, dass alle Charaktere in der Geschichte schwul sind. Der Umgang mit Nakabas Trauma und seiner Angst vor der Liebe geschieht auf eine so feinfühlige, emotionale und ausdrucksstarke Art, dass man wirklich Mitleid mit diesem armen Jungen bekommt, der doch eigentlich gar nichts dafür kann, was er empfindet und für wen. Die Gefühle in diesem Manga sind Junko wirklich ganz besonders gut gelungen, sodass man richtig mitfühlen kann. Dadurch entsteht eine Geschichte mit jeder Menge Tiefe, die sich langsam entfaltet und trotz der überschaubaren Länge einen runden Abschluss bildet.
♥ Charaktere ♥
Nakaba ist ein sehr trauriger, zurückhaltender Junge, der ein schweres Trauma durchlitten hat und nun von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Durch das schreckliche Mobbing, das er erdulden musste, hat er die Schule abgebrochen und sich vollkommen von seinen ehemaligen Freunden abgeschottet. Auch sucht er die Schuld für seine unerwiderte Liebe und alles Schreckliche, was ihm widerfahren ist, stets bei sich selbst. Er durchlebt starke Ängste, dass sich all dies wiederholen könnte, wenn er sich noch einmal verliebt, weshalb er sich zunächst gegen seine Gefühle für Kohei wehrt. Er versucht sie geheimzuhalten, da er sich vor erneuter Zurückweisung fürchtet.
Der etwas mürrische, stets ehrliche Kohei hat jedoch keinerlei Berührungsängste und ist Nakaba der loyale, aufgeschlossene Freund, den er schon immer gebraucht hat. Ganz langsam verliebt auch er sich in Nakaba, was für ihn absolutes Neuland ist. Es ist eine sehr langsame, stetige Entwicklung, die absolut nachvollziehbar und sehr romantisch dargestellt wird. Wie Kohei ganz langsam Nakabas Gefühle erwidert und ihm Mut macht, wie er schon vorher immer zu ihm hält und absolut gar nichts auf seine "Andersartigkeit" gibt, ist einfach wunderschön umgesetzt worden. Die zwei sind wirklich ein tolles Paar, das perfekt zusammenpasst! Durch Koheis ruppiges Auftreten und seine aufbrausende Art kommt es aber hin und wieder auch zu sehr lustigen Momenten zwischen den Beiden, bei denen ich echt lachen musste. ♥
♥ Zeichnungen/ Artwork ♥
Wie man es von Junko gewöhnt ist, ist der Zeichenstil einfach wunderschön. Sie hat einen sehr niedlichen, weichen Zeichenstil und entwirft ihre Charaktere stets sehr unterschiedlich. Während der verletzte Nakaba eher schüchtern, freundlich und weich wirkt, hat Kohei ein sehr cooles Äußeres bekommen, das ihn sehr sarkastisch aussehen lässt. Außerdem sind auch die Zeichnungen voller Emotionen und übermitteln allein durch die Mimik der Charaktere eine umfangreiche Stimmung, die sich mal herzerwärmend, mal lustig und mal wie ein Schlag in die Magengrube gibt.
♥ Fazit ♥
Ein wirklich toller, runder Einzelband, der auf eine einfühlsame Art und Weise an das Thema Homosexualität und Mobbing heranführt. Nicht nur für eingefleischte Junko- oder BL-Fans geeignet, sondern auch für Romantiker, Einsteiger in das BL-Genre und alle, die mal einen Manga dieser Art mit viel Tiefe und Gefühl lesen möchten.
Bewertung: 4,5/5
Ein Dankeschön an Kazé für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Ich habe große Lust den Manga direkt noch einmal zu lesen. Danach werde ich mich an den fünften Band von Küss ihn, nicht mich! machen und mir noch den anderen Einzelband besorgen, der bei Kazé erschienen ist: Der Bodyguard. Im August nächsten Jahres erscheint außerdem noch der Einzelband Der Küchenprinz, auf den ich mich ebenfalls schon freue (obwohl die Kurzbeschreibung mehr als dämlich klingt^^).
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-> Review zu Küss ihn, nicht mich! 01
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