Samstag, 11. Februar 2017

Fuck Reality - Kurzgeschichte Kapitel 7



Hey ihr,

der Post kommt leider erst heute, da ich im Moment sehr viel für die Uni machen muss. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! :D

Wenn ihr die letzten Kapitel noch nicht gelesen habt, könnt ihr das hier nachholen! So das wars von mir, euch jetzt noch viel Spaß beim Lesen!

Küsschen,

  


7. Kapitel


Waren es tatsächlich fünf Stunden gewesen? Er konnte es nicht glauben. Geradezu um ihn vom Gegenteil zu überzeugen, zwitscherte eine penetrante Meise draußen, den gerade sichtbar gewordenen ersten Sonnenstrahlen am diesigen Horizont entgegen.
Sein Wecker klingelte und zeigte ihm eine Erinnerung an. Es gab heute einen wichtigen Vortrag in der Uni, der klausurrelevant sein würde, deswegen raffte er sich auf und machte sich fertig. Er hätte sowieso nicht mehr schlafen können, dafür war er viel zu aufgedreht. Der Adrenalinkick, den ihm dieses Spiel bescherte, war nicht zu vergleichen mit irgendetwas, was er davor jemals gespielt hatte! 
In der Bahn, auf dem Weg zur Uni, wollte er sich mental auf den Vortrag vorbereiten und hatte seine Notizen vor sich, die er nochmal durchgehen wollte, aber es gelang ihm einfach nicht sich darauf zu konzentrieren. Seine Gedanken wanderten immer wieder zurück zu dem, was er heute Nacht erlebt hatte.
In der Uni traf er seine Freundin, die ihm geschrieben hatte, dass sie vor dem Gebäude auf ihn warten würde. Sie küssten sich flüchtig und machten sich auf den Weg nach drinnen. Sie schaute ihn skeptisch von der Seite an.
"Ist alles ok bei dir? Du siehst ein wenig fertig aus."
Er schaute stur weiter geradeaus und antwortete so neutral, wie es ihm möglich war: "Hab schlecht geschlafen."
"Du fängst nicht wieder an nachts zu zocken, oder?", fragte sie, mit aufgesetzt ruhigem Ton.
Er hasste es, wenn sie sich wie seine Mutter verhielt, aber er wusste auch, dass sie recht hatte und sich nur Sorgen um ihn machte.
"Haha nein, die Zeiten sind vorbei, Schatz!", er wollte nicht, dass sie sich unnötig aufregte, immerhin war es ja eine Ausnahme gewesen und er hatte davor ja auch längere Zeit nicht gespielt. Also grinste er sie liebevoll an und gab ihr noch einen Kuss. Sie schien zufrieden zu sein und sprach das Thema  nicht mehr an.

"Kommst du noch mit zu mir?", fragte ihn seine Freundin, als sie sich nach der Uni wieder an der U-Bahn Station trafen.
"Klar!" Er lächelte sie an. Sie hatten sich wirklich sehr geliebt, als sie zusammen kamen und eigentlich war das auch immer noch so. Da war er sich ganz sicher.
Bei ihr aßen sie eine Kleinigkeit und unterhielten sich etwas über ihren Tag, da sie sich seit dem morgendlichen Vortrag nicht mehr gesehen hatten.
"Du siehst wieder richtig lebendig aus", sagte sie mit einem breiten Lächeln. "Heute morgen hättest du als wandelnde Leiche durchgehen können. Du hast mir einen richtigen Schrecken eingejagt." Ihre Augen weiteten sich ein wenig, als sie sich daran erinnerte.
Er wollte mit seinen Gedanken nicht wieder Abschweifen und sie auch nicht besorgt sehen, also hob er sie sanft von ihrem Stuhl hoch. Sie war um einiges kleiner als er und wirklich sehr leicht! Er legte sie auf ihr Bett, legte sich zu ihr und küsste sie liebevoll.
"Du machst dir unnötig Sorgen. Wenn du weiter so guckst, kriegst du noch Falten auf der Stirn! Obwohl, dann will dich keiner mehr außer mir, vielleicht ist das ja doch gar nicht so schlecht..."
Sie boxte ihn gegen die Schulter und lachte laut. 
"Nicht so frech!" Sie küsste ihn innig zurück.

Nach dem Sex lagen sie nebeneinander. Er drehte sich zu ihr und strich mit seiner Hand über ihre nackte Schulte. Er blickte zu ihrem Gesicht. Er erschrak. Zwischen ihren Haaren bildeten sich zwei Hörner. 
Er zuckte mit seiner Hand zurück. Sie spürte sein Zucken und drehte sich zu ihm. Ihre Augen hatten die tiefgelbliche Farbe von Bernstein. Vor ihm lag das Mädchen aus dem Spiel, das ihn gerettet hatte. Er setzte sich schnell auf und drehte sich weg. Er schloss kurz die Augen, atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Er entspannte seine Gesichtszüge, um sie nicht zu verschrecken und drehte sich wieder um. Seine Freundin hatte sich hinter ihm auch aufgesetzt und guckte ihn fragend an.
Er atmete kaum hörbar erleichtert aus. Ihr Gesicht war wieder normal. Was sollte das denn? 
Er grinste sie entschuldigend an: "Tut mir leid, ich hatte total vergessen, dass ich noch einen Termin habe. Ich muss in 20 Minuten zu Hause sein, weil der Klempner wegen der Heizung kommt, die macht wieder Ärger." Wieso log er sie an? Aber er musste hier erst mal weg.
"Achso", sagte sie, merklich enttäuscht, dass er schon gehen wollte.
"Entschuldige, Schatz!", sagte er im Aufstehen und küsste sie noch einmal. 

Als er wieder draußen auf der Straße war, entschloss er sich nach hause zu laufen, um seinen Kopf frei zu kriegen. Er fühlte sich schlecht. Es fühlte sich fast so an, als hätte er seine Freundin betrogen. Aber das war ja gar nicht der Fall. Vielleicht machte er sich auch nur zu viele Sorgen. Was machte dieses Spiel nur mit ihm?





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