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♥ Reihe: Band 1/3
♥ Autor: Alexis Snow
♥ Verlag: Papierverzierer
♥ Preis: 3,99€ (eBook), 13,95€ (TB)
♥ Erscheinungsjahr: November 2017
♥ Seiten: 282
♥ Genres: Urban Fantasy, Jugendbuch
Heute möchte ich euch den Auftakt zu Alexis Snows Welt der Elemente vorstellen. Ich habe das Rezensionsexemplar bereits Anfang des Monats innerhalb kürzester Zeit verschlungen, also wird es langsam mal Zeit für eine Rezension! In dieser werde ich genauer darauf eingehen, warum ich das Buch so schnell gelesen habe, aber auch, wo meiner Meinung nach die Schwächen dieses Debütromans liegen...
Beim Ausflug mit der Oberstufe in den Kölner Dom passiert Lea das Unglaubliche: Sie bricht ohne Vorwarnung vor der Klasse zusammen. Kurze Zeit später wird sie von Albträumen und absurden Bildern heimgesucht, die sie zunächst für Visionen hält. Zudem wird sie von jemandem verfolgt. Lea kann sich die Ereignisse zuerst nicht erklären. Erst als ein junger Mann auftaucht, der ihr auf geheimnisvolle Weise verdeutlicht, wer sie eigentlich ist, beginnt sie zu begreifen. Sie trägt ein Erbe in sich, das eng mit dem Element des Feuers verbunden ist. Doch so sehr Gabe und Fluch miteinander verwoben sind, so sehr hängt auch das Schicksal der Welt davon ab. Denn ohne Leas Einwirken wird sich die Welt unweigerlich in die ewige Dunkelheit stürzen…
Text & Cover: Papierverzierer Verlag
Da ich lediglich das eBook besitze, kann ich leider nicht die Aufmachung des gedruckten Buches bewerten, sondern nur das Cover an sich. Dieses finde ich sehr schön und unheimlich passend zur Geschichte! Es sieht ein wenig mystisch aus, da der Hintergrund vollständig aus den Schuppen eines Drachen besteht. Der Schriftzug ist eher schlicht im gleichen Farbschema gehalten, wirkt aber eindrucksvoll durch seine Größe. Im Vordergrund ist außerdem ein Mädchen abgebildet, was ich normalerweise für eine Covergestaltung sehr unkreativ finde, mit den roten Haaren und der zierlichen Gestalt entspricht das hübsche Model jedoch genau meinen Vorstellungen von der Protagonistin. Orange ist so eine Farbe, die mir eigentlich auch nicht sonderlich gefällt, allerdings passt sie perfekt zu Leas Haaren und ihrem Feuerelement. Mich überzeugt das Cover somit auf ganzer Linie.
In Alexis Snows Welt der Elemente haben einst Drachen die fünf Elemente - Erde, Feuer, Wasser, Luft und Geist - erschaffen. Nur vereinzelte Menschen können über eines davon verfügen und schließen sich zu kleinen Einheiten zusammen, in denen jedes Element jeweils einmal vorkommt. Diese Vorstellung finde ich sehr interessant und spannend! Da mich die Elemente schon immer fasziniert haben, wusste ich direkt, dass ich dieses Buch lesen musste. Ebenso finde ich es erfrischend, dass die Handlung im Köln der jetzigen Zeit angesiedelt ist, denn ich wohne selbst in der Umgebung und konnte mir dadurch alles gut ausmalen. Die Autorin beginnt ihre Geschichte mit einem Schulausflug zum Herzstück der Stadt, dem Kölner Dom. Aileana (kurz Lea), die immer wieder von schrägen Visionen und Träumen geplagt wird, fällt ganz plötzlich in Ohnmacht und trifft auf einen geheimnisvollen jungen Mann namens Niklas. Dieser enthüllt ihr daraufhin, dass sie eine Elementarin ist, die eine Verbindung zum Feuer in sich trägt, und mit seiner Einheit trainieren soll. Gemeinsam mit Lea lernen wir nach und nach die Welt der Elemente mit all ihren Licht- und Schattenseiten kennen...
Drachenblut wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus Leas und aus der ihrer besten Freundin Louisa. Louisas Sicht fand ich jedoch, ausgenommen ihr erstes Kapitel, eher überflüssig, da sie nichts Neues zur Geschichte beiträgt. Dies könnte daran liegen, dass man stets Lea und ihren Freunden folgt, ohne dass großartig Platz für Nebenhandlungen gegeben wäre. Die Handlung verläuft dadurch linear und auch ohne größere Überraschungen. Ein Mädchen, das plötzlich besondere magische Kräfte in sich entdeckt, bietet zunächst nichts Innovatives und somit ist es die meiste Zeit über recht vorhersehbar, was als nächstes passieren wird. Natürlich ist Lea etwas ganz Besonderes und als Leser kann man sich nach einigen (nicht ganz dezenten) Hinweisen schnell denken, worauf die Geschichte hinausläuft.^^ Selbstverständlich darf auch die obligatorische Liebesgeschichte nicht fehlen. Lea und Niklas spüren vom ersten Moment an eine unheimliche Anziehung zueinander. Für meinen Geschmack kommt es zu schnell zum ersten Kuss, aber als großer Fan von Romantasy und Liebesgeschichten störte mich das Schema A nicht allzu sehr. Außerdem steht die Freundschaft zwischen Lea und Louisa viel mehr im Vordergrund. Mobbing wird ebenfalls thematisiert, was mich aber eher genervt und völlig kaltgelassen hat. Die Darstellung dieses Themas kam mir einfach zu gekünstelt und überzogen vor.
Trotzdem liest sich das Buch sehr kurzweilig und es kommt - zumindest während der ersten Hälfte - überhaupt keine Langeweile auf. Ich habe das halbe Buch in einem Rutsch gelesen, weil es mich einfach so sehr gefesselt hat! Alexis Snow hat da echt einige tolle Ideen untergebracht, sodass ich gerne mehr über diese Welt, insbesondere über Leas Schutzdrachen, erfahren wollte. Was mir pure Gänsehaut bereitet hat, sind die so genannten "Leeren", die den Elementaren immer wieder auflauern - so gruselig! Im Mittelteil kam es dann leider in vielerlei Hinsicht zu einem Durchhänger. Die Handlung bewegt sich auf der Stelle, und verliert sich geradezu in Eintönigkeit und irrelevanten Ereignissen. Beispielsweise nimmt der Sportunterricht ein ganzes Kapitel ein, was ich eher uninteressant fand, während der magische Unterricht nur noch angeschnitten wird. Nebenbei wird erwähnt, was Lea bei ihrer Mentorin Silvia gelernt hat, doch es wäre schön gewesen, gerade darüber mehr zu erfahren: Über die Kräfte der Elementare und wie sie diese zu kontrollieren lernen. Stattdessen bekommen wir ab einem gewissen Punkt sehr viel Schule, Liebesgedöns und einen kleinen Timeskip aufgetischt. Durch letzteren hat Lea ganz plötzlich ihr Abitur und Oberzicke Joelle sowie das Mobbing in der Schule sind auch kein Thema mehr. Das alles finde ich sehr schade, da das Potenzial so einfach nicht ausgeschöpft und vieles nur angeschnitten, aber nicht ausreichend geklärt wird. Zum Ende hin wird es dann umso spannender, vor allem beim Showdown überschlagen sich die Ereignisse. Hier zeigt sich erneut, dass die Autorin eigentlich tolle Ideen für ihren Roman hatte und wie wichtig der Wert wahrer Freundschaft doch ist.
Lea war mir als Protagonistin sehr sympathisch, da sie ein Bücherwurm und absolut nicht auf den Mund gefallen ist. Sie hat einen stark ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, weshalb sie schon mal aus der Reihe tanzt und sich gegen die Regeln stemmt, wenn diese ihr nicht fair erscheinen. Ihre innige Freundschaft zu Louisa wird sehr schön dargestellt. Dass zwischen zwei Menschen eine so ehrliche, bedingungslose Freundschaft entsteht und aufrechterhalten wird, ist sehr selten, würde ich meinen. Umso schöner fand ich es, wie sie zusammen durch dick und dünn gehen, ohne aneinander zu zweifeln. Auch die Beziehung zu Leas Zwilling Christof hat mir gefallen, da man sich auf ihn ebenfalls immer verlassen kann. Leider bleibt er mit der Zeit immer mehr auf der Strecke und wird erst zum Ende hin wieder wichtig. Zeitweise kam es mir so vor, als hätte die Autorin ihn einfach vergessen und dann schnell wieder eingebaut. :D Sehr viel Aufmerksamkeit wird dagegen Niklas, Leas Love Interest, zuteil. Am Anfang ist er schwer zu durchschauen, doch er lässt Lea hinter seine Fassade blicken und ist eigentlich ein netter Kerl. Mit ihm bin ich allerdings nicht ganz warm geworden; er hat einfach keine Ecken und Kanten. Seine Vergangenheit wird viel zu schnell abgehandelt, konnte mich nicht berühren. Daher ist mir die Liebesgeschichte zwischen Niklas und Lea auch nicht nahegegangen. Neben den Beiden gibt es natürlich noch drei weitere Mitglieder in der Einheit, und zwar den humorvollen Thomas, den ruhigen Simon und die einfühlsame Estelle. Sie sind wirklich eine tolle, dynamische Truppe, also hoffe ich, dass wir in den weiteren Bänden noch mehr über die einzelnen Charaktere erfahren werden. Besonders gerne mochte ich aber irgendwie Leas Lehrer, Herrn Buchmann, den ich mit seiner sympathischen, wenn auch etwas skurrilen Art, direkt in mein Herz geschlossen habe.
Alexis Snow schreibt sehr flüssig und locker und bringt gerne mal rhetorische Fragen ein, die eine leicht philosophische Richtung einschlagen. Ihr Stil zeichnet sich durch eine eher schlichte Ausdrucksweise und Satzstruktur aus. Mir persönlich war er etwas ZU einfach gehalten, aber das ist Geschmackssache. Neben der Handlung nimmt leider auch der Schreibstil nach der ersten Hälfte deutlich ab und liest sich stellenweise holprig; hier hätte also ein intensiveres Korrektorat gutgetan. Sehr gefallen hat mir allerdings, dass die Gedankenwelt der Charaktere Lea und Louisa sehr umfangreich eingefangen wird, sodass wir sie gut kennenlernen und besonders ihre innige Beziehung zueinander auf beiden Seiten verdeutlicht wird. Auch die Dialoge haben mir gut gefallen, sie fallen teilweise echt witzig und zynisch/ sarkastisch aus! Nur die Wortgefechte mit Joelle empfand ich als eher kindisch, aber meine Meinung zum Thema Mobbing in diesem Buch habe ich ja bereits offengelegt. Ein besonderes Highlight am Anfang sind die Beschreibungen des Kölner Doms, die uns das Kirchengebäude auf sehr eindrückliche Weise näherbringen. Man merkt einfach, dass die Autorin ihre Stadt liebt.
Drachenblut ist ein solider, spannender Debütroman, der zwar das Rad nicht neu erfindet und nicht ohne Clichés auskommt, mich aber sehr fesseln konnte. Es handelt sich um die typische "Mädchen-entdeckt-seine-magischen-Kräfte"-Geschichte mit einigen neuen Ansätzen und einem großen Fokus auf Freundschaft. Wer so etwas gerne liest oder nach einer kurzweiligen Lektüre für zwischendurch sucht, wird hier bestens bedient. Komplett vom Hocker reißen konnte mich das Buch zwar nicht, man darf aber nicht außeracht lassen, dass es sich um das Erstlingswerk der Autorin handelt. Der Auftakt macht auf jeden Fall Lust auf mehr, denn die Idee rund um die Drachen und Elementare gefällt mir sehr gut. Hätte ich das Buch sonst so schnell durchgesuchtet?^^ Ich hoffe, dass wir schon sehr bald erfahren werden, wie es mit Lea, Louisa, Niklas und den anderen weitergeht!
Ein Dankeschön für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares geht an die Autorin Alexis Snow und den Papierverzierer Verlag!
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Das Printbuch ist derzeit nur beim Verlag selbst erhältlich.
Die Reihe:
Es sind noch zwei weitere Bände geplant, die Erscheinungstermine stehen allerdings noch nicht fest.
Weitere Meinungen:
WERBUNG DURCH GESPONSERTE PRODUKTPLATZIERUNG UND VERLINKUNGEN
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