[Manga Review] Keine Cheats für die Liebe 01 | Fujita

♥ OT: Wotaku ni Koi wa Muzukashii / ヲタクに恋は難しい
♥ Reihe: 1/6+ (bisher 5 auf Deutsch)
♥ Mangaka: Fujita
♥ Verlag: Altraverse
♥ Preis: 10€ (TB)
♥ Seiten: 144
♥ Erschienen: April 2018
♥ Genres: Comedy, Romance

© Cover: Altraverse
Werbung durch Rezensionsexemplar

Narumi ist ein Vollblut-Nerd. Doch ihre Liebe zu Manga und Anime trifft bei Normalo-Männern nicht gerade auf Verständnis – sobald sie hinter ihr Geheimnis kommen, nehmen sie Reißaus! Zum Glück bietet sich ihr alter Kindheitsfreund Hirotaka – selbst hoffnungsloser Game-Nerd – als Freund an. Aber kann die Rechnung Nerd + Nerd = Liebe wirklich aufgehen?

The Big Bang Theory trifft auf Manga – eine herrlich durchgeknallte Rom-Com nicht nur für Nerds!

Text: Altraverse

Die Aufmachung des Mangas finde ich sehr ansprechend, vor allem da er im Großformat erscheint und somit direkt ins Auge sticht. Das Cover ist überwiegend in mattem Weiß gehalten, weshalb es eher schlicht wirkt. Einen starken Kontrast dazu bildet jedoch die Titelschrift in knalligem Pink. Links und rechts stehen die beiden Hauptcharaktere in ihrer Arbeitskleidung, denn ein Großteil der Handlung spielt sich im Büro ab. Sehr niedlich finde ich das rosa Herz, das zwischen ihnen schwebt und passend zum Gaming-Thema aus Pixeln besteht. Wenn man den Manga im Licht bewegt, erkennt man zusätzliche Details auf dem Cover, nämlich noch einmal den Titel und niedliche Emojis aus glänzendem Spotlack. Dieser Effekt sieht ziemlich cool aus und gibt dem Ganzen etwas Besonderes. Im Inneren finden sich gleich mehrere hübsche Farbseiten.

Keine Cheats für die Liebe, auch Wotakoi genannt, handelt von einem Liebespaar der besonderen Art. Narumi und Hirotaka sind Kindheitsfreunde, arbeiten im selben Büro und verbringen ihre Zeit am liebsten mit Gaming, Anime schauen und allem, was dazugehört. Gerade Narumi als Fujoshi und Doujinshi-Zeichnerin tut sich aber sehr schwer in der Liebe. Wann immer sie versucht, ihre Otakuseite geheim zu halten und einen Freund zu finden, geht ihre Beziehung früher oder später in die Brüche. Eines Tages jedoch schlägt Hirotaka ihr überraschend vor, es doch einfach mal mit ihm zu versuchen. Und damit beginnt eine abgedrehte, witzige Romanze wie ich sie bisher noch in keinem Manga erlebt habe. Ein Großteil der Handlung spielt sich im Büro ab und dort arbeitet ein befreundetes Pärchen, ebenfalls Otakus. Gemeinsam durchleben die vier den ganz normalen Wahnsinn: Conventions, gemütliche Abende mit Freunden und die Höhen und Tiefen ihrer Beziehungen. Dabei tritt vor allem der Comedy-Aspekt stark in den Vordergrund, denn sie schlittern von einer lustigen Situation in die nächste. Aber auch die Liebe und ein Hauch von Drama kommen keinesfalls zu kurz. Neben häufigen Lachkrämpfen und gelegentlichen Schmunzlern gibt es viele süße Szenen zwischen Narumi und Hirotaka, die mein Herz schneller schlagen ließen.

Durch den kompletten Manga ziehen sich zahlreiche Anspielungen auf Games und beliebte Animes/ Mangas und dadurch macht es unheimlich Spaß, in diese kunterbunte Otakuwelt einzutauchen. In vielen Situationen findet man sich als Nerd schnell wieder, wenn sie hier auch teilweise überzogen dargestellt werden (und teilweise wiederum erschreckend zutreffend sind!). Gleichzeitig wird man mit alldem nicht viel anfangen können, wenn man nicht selbst in der Animeszene zuhause ist. Eine weitere Besonderheit liegt im Aufbau der Story, denn dem Manga haftet ein leichter 4-koma-Charakter an. Dabei handelt es sich klassisch um einen Manga, der in vier Panels eine abgeschlossene, meist witzige Geschichte erzählt. Ein ähnliches Feeling kommt bei Keine Cheats für die Liebe auf, denn der Manga liest sich ein wenig, als würde er aus Kurzgeschichten und lustigen Anekdoten bestehen, die sich zu einem Gesamten zusammenfügen. Jede Seite trägt einen kleinen Untertitel, der die dargestellte Szene oder Situation grob zusammenfasst. Außerdem wechseln sich die Kapitel immer wieder mit kleinen Zwischenkapiteln ab, in denen die Charaktere ihre Meinung zu einem bestimmten Thema abgeben. Diese Abwechslung fand ich sehr erfrischend und ich habe beim Lesen herzlich über die Dialoge gelacht.

Im ersten Band beschränken sich die Charaktere auf Narumi, Hirotaka und ihre beiden Arbeitskollegen Hanako und Taro. Alle vier sind Otakus und damit herrlich überzeichnete, aber trotzdem authentische Figuren. Narumi lebt für Videospiele und Mangas und geht vollkommen darin auf. Nicht selten neigt sie durch diese Liebe zu Gefühlsausbrüchen, die sie lieber vor ihrem Umfeld geheimhält. Ich habe sie direkt ins Herz geschlossen, denn sie ist wirklich süß und liebenswert. Hirotaka dagegen ist eher der coole Typ, den so schnell nichts aus der Fassung bringt. Als Ruhepol passt er perfekt zu der quirligen Narumi. Aktuell führen sie noch eine sehr kumpelhafte, zaghafte Beziehung, also bin ich sehr gespannt, wie sich diese weiterentwickeln wird. Taro und Hana sind ebenfalls ein Liebespaar, aber unterscheiden sich dabei sehr von ihren Freunden. Sowohl die impulsive Cosplayerin Hana als auch der fürsorgliche Taro sind interessante Persönlichkeiten, deren Hassliebe sehr amüsant dargestellt wird. Beide sind richtige Hitzköpfe und streiten in jeder freien Minute. Die anderen Cover der Reihe lassen vermuten, dass im Laufe der Geschichte noch weitere Charaktere dazustoßen werden.

Fujitas saubere Zeichnungen mag ich sehr gerne, denn sie haben einfach das gewisse Etwas. Passend für einen Josei-Manga sind die Charaktere sehr erwachsen und eher kantig gezeichnet, jedoch sind die zahlreichen humorvollen Szenen in ihrer Optik lustig anzuschauen. Die Gesichtsausdrücke und Grimassen finde ich einfach unbezahlbar. Oft erscheinen die Hintergründe recht leer, doch viele andere wiederum sind mit lustigen Mustern/ Rasterfolie ausgefüllt und die Charaktere umso detailreicher gezeichnet. Dies fängt die Stimmung des Mangas sehr gut ein, denn hier steht eine lustige Geschichte im Vordergrund, die ohne viel Schnickschnack auskommt.

Der perfekte Manga für alle Nerds und romantisch veranlagten Mangaliebhaber! Keine Cheats für die Liebe bietet die perfekte Mischung aus Romantik und Comedy, bei der bestimmt kein Auge trocken bleibt. Ich werde mir auf jeden Fall auch den Anime anschauen und die Reihe weiterverfolgen, da sie mir bisher unglaublich gut gefällt. *.*

Ein Dankeschön für die Bereitsstellung eines Rezensionsexemplars geht an:

Die Reihe:

Cover: Altraverse

In Japan erschien der Manga ursprünglich als Webcomic im Internet. Die Reihe ist noch nicht abgeschlossen und auf Deutsch gibt es bisher fünf Bände. 2018 wurde Keine Cheats für die Liebe außerdem als Animeserie adaptiert, die man sich auf Amazon Prime mit Untertiteln anschauen kann (Titel: Wotakoi - Keine Cheats für die Liebe).

Weitere Meinungen:


-> Flidras Blog
-> Cube Manga
-> Märchenbücher

♥♥♥