Montag, 18. Januar 2016

Claras Reisetagebuch #4 - Esseeeen & Buchrezension "The Shadow of the Wind"



Hey, wie geht es euch so auf der anderen Seite der Erde?

China ist immer noch toll! Das Beste ist ohne Zweifel das Essen! Es gibt einfach sooo viele verschiedene Gerichte, die auf sooo viele verschiedene Arten lecker zubereitet werden! Ich habe schon einiges gegessen, das ich freiwillig oder in Deutschland niemals Essen würde, was aber trotzdem richtig lecker war!

(meistens^^)


Das hier habe ich schon alles seltsames gegessen:

Seegurke, Schweinedarm-Salat, Entenzunge, Seeschnecke, Qualle, Hühnerherzen, Aal, Piranha, ’Blutwürfel’ etc. Das einzige, was mir wirklich nicht schmeckt, ist Tofu (am schlimmsten ist fermentierter Tofu, aka ’Smelly Tofu’ -.- )!

Außerdem muss ich sagen, dass Obst und Gemüse hier nicht nur viel billiger ist als in Europa, sondern auch um einiges besser schmecken. Zum Frühstück hole ich mir unter der Woche meistens eine Drachenfrucht oder eine Papaya vom Obstladen gegenüber. Es gibt einfach nichts besseres <3!


 Rezension: The Shadow of the Wind (Carlos Ruiz Zafón)


Bild: Penguin Books
Ich bin jetzt auch endlich fertig mit The Shadow of the Wind. Es hat sich leider so lange gezogen, weil ich das Buch zwischendurch zurückgeben musste, da es ja nur von der Bibliothek ausgeliehen war. Aber das hat meine Begeisterung nicht im geringsten vermindert. Ich muss sagen, ich habe mich wirklich in das Buch verliebt, aber der Reihe nach:

Cover:

Da das Buch wieder aus der ‚Penguin Drop Caps’-Reihe ist, bildet die Zeichnung auf dem Cover den Buchstaben Z für den Autor Carlos Ruiz Zafón und zeigt außerdem das Thema des Romans, nämlich Bücher. Mir gefällt die Reihe mit den Buchstaben von A bis Z wirklich gut (hat man auch überhaupt nicht gemerkt... ) und die Buchstaben waren bis jetzt alle wirklich passend designt.



Klappentext:
(Ich bin mal so frei und übersetze das aus dem Englischen für euch ^^)

Barcelona, 1945: Eine Stadt die sich langsam von den Auswirkungen des Bürgerkriegs erholt. Ein (Antiquitäten-)Buchhändler nimmt seinen Sohn, Daniel, mit in den geheimen ‚Friedhof der vergessenen Bücher’, wo er eines der vergessenen Bücher aussuchen muss, um lebenslänglich darauf zu achten. Daniels Wahl, ein mysteriöses Buch mit dem Titel ‚The Shadow oft the Wind’ von einem Julián Carax, scheint für ihn vorbestimmt zu sein. Aber als er sich daran macht, die anderen Werke des Autors zu finden, macht er eine schockierende Entdeckung: jemand hat systematisch jede Ausgabe von jedem Buch, das Carax geschrieben hat, zerstört. Tatsächlich könnte es sein, dass Daniel das letzte existierende Exemplar von Carax' Büchern besitzt. Nach kurzer Zeit öffnet Daniels anfangs unschuldig wirkende Suche die Tür zu einem von Barcelonas dunkelsten Geheimnissen – eine unglaubliche Geschichte über Mord, Wahnsinn und zum scheitern verurteilter Liebe.

Schreibstil:

Obwohl das Buch aus dem Spanischen übersetzt wurde, hatte es einen wirklich wundervollen Schreibstil, der meiner Meinung nach seines gleichen sucht. Vor dem Hintergrund der Sprache des frühen 20. Jahrhunderts, bringt es Zafón schreibtechnisch fertig, so viele verschiede Eigenschaften in seinem Roman unterzubringen: Das Buch hat fast durchgehend einen wundervollen, sehr sarkastischen Humor, der oft auch dadurch hervorgerufen wird, dass die Figuren im Buch sich gelegentlich selber nicht so ernst nehmen (ich musste gelegentlich Laut lachen und meine Mitbewohner haben sich des öfteren gefragt, was mit mir schon wieder falsch ist...). Außerdem wird der wunderschöne Handlungsort, das geheimnisvolle Barcelona während und nach dem Bürgerkrieg, fast schon kunstvoll in Szene gesetzt. Die ganzen Plätze, Straßen, Villen, Geschäfte, Bruchbuden und Kirchen, in die man entführt wird, sind zum greifen nahe. Dann hat der Autor es geschafft, so viel Weisheit und Lebenserfahrung in seinem Buch unterzubringen, dass man sich wirklich fragt, wie viele Leben dieser Mann gelebt hat.

Auch die große Vielfalt an Figuren, die alle ihre persönliche Hintergrundgeschichte haben und dadurch alles andere als flach sind, haben mich sehr beeindruckt. Durch das Schreiben aus verschiedenen Perspektiven ist es auch verhältnismäßig leicht sich mit den meisten Charakteren zu identifizieren oder sie zumindest nachzuvollziehen.

Inhalt:

Auf den Inhalt möchte ich nicht besonders detailliert eingehen, um nichts vorweg zu nehmen, aber was mir große Freude beim Lesen bereitet hat, war, dass man beim Lesen nicht das Gefühl hat ein einziges Buch zu lesen, sondern fünf verschiedene Bücher, mit angehängten Manuskripten, Biographien, Briefen, Fotos, Tagebüchereinträgen und so weiter. Zafón hat in diesem einen Roman Material und Ideen für mindestens zwei mehr verarbeitet. Man ist nicht nur bei den Erlebnissen des Protagonisten mit dabei, sondern erhält zusätzlich Einblicke in die Vergangenheit, die Zukunft und die Geschichten der Menschen in seinem Umfeld.

Fazit:

Ich glaube, man merkt dezent, dass ich mich wirklich in das Buch verliebt habe und ich kann es jedem wirklich nur weiterempfehlen. Es ist wirklich von allem etwas dabei: Humor, Romantik, Spannung usw. Ich werde mich, wenn ich wieder in Deutschland bin, nach weiteren Büchern von dem Autor umschauen und mich auf diese stürzen :D!


Bild: Atria Books


Als nächstes lese ich, wie Lena,  Falaysia von Ina Linger und werde wohl gleichzeitig noch mit dem Roman The Map of Time von Félix J. Palma anfangen (auch wieder ein spanischer Autor :D). Ich hoffe, euch hat dieser kleine Bericht gefallen und es würde mich echt interessieren, ob noch wer von euch The Shadow of the Wind kennt oder ein anderes von Zafóns Büchern und genau so begeistert ist/war wie ich?

Küsschen, Clara

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