Bild: Tokyopop.de |
♥ Text: Shiden Kanzaki
♥ Zeichnungen: Saki Ukai
♥ Verlag: Tokyopop
♥ Preis: 9,95€
♥ Erscheinungsjahr: 2015
♥ Seiten: 312
Mit Black Bullet halte ich meine erste Light Novel in Händen. Ich habe sie insgesamt sehr genossen und freue mich schon auf den nächsten Teil, der im August zusammen mit dem zweiten Teil des Mangas erscheinen wird. Tokyopop hat da wirklich eine tolle Aktion gestartet, indem sie sich wieder trauen Light Novels auf den deutschen Markt zu bringen, außer Black Bullet gibt es nämlich noch Accel World zu kaufen und bald soll auch (nach langer Verzögerung) endlich die Novel zu Sword Art Online ihren Weg hierhin finden.
♥ Cover & Aufmachung♥
Die Novel zu Black Bullet kommt im typischen Tokyopop-Format daher, in dem auch die Mangas erscheinen. Das Cover und die Farben der Zeichnung sprechen mich sehr an, denn das Motiv ist sehr hübsch. Außerdem verspricht die Abbildung Action und eine düstere Endzeitstimmung, was sehr gut zum Inhalt passt. In der Novel selbst sind noch recht viele sehr hübsche Farbseiten vorhanden, auf denen die Charaktere vorgestellt werden, und auch die Kapitel enthalten ab und zu einige Schwarzweiß-Zeichnungen. Saki Ukais Zeichenstil sieht wirklich echt gut aus.
♥ Inhalt ♥
2031, 1. Bezirk, Tokyo: Die Heilige Kaiserin ruft zum Kampf gegen die Gastrea auf - mutierte Wesen, die fast die gesamte Menschheit ausgerottet haben. Rentaro, Schüler und Promoter bei einem privaten Wachdienst, und seine Initiatorin Enju sind Teil einer geheimen Mission, die den Tokyo-Bezirk retten soll. Leider kreuzen nicht nur Gastrea ihren Weg - auch die unheimliche »Maske« beansprucht Ruhm und Ehre für sich und geht dafür gern mal über Leichen ... (Quelle: Amazon)
♥ Umsetzung ♥
Die Story von Black Bullet war mir schon vorher vom gleichnamigen Anime bekannt (erscheint hierzulande bei Peppermint Anime). Trotz des gutes Starts nahm die Serie für mich jedoch immer mehr ab und endete schließlich alles andere als zufriedenstellend. Von der Novel erhoffte ich mir also eine weitaus dichtere Handlung und eine nicht so gehetzte Entwicklung des Plots. Als ich anfing zu lesen, war ich wirklich schnell in der Zukunftswelt von Black Bullet versunken. Die Story liest sich sehr spannend, spart nicht an detailreichen Ausführungen (auch nicht bei blutigen Kämpfen) und ist sehr actionreich.
Die Grundidee von Monstern, die die Menschheit bedrohen, ist zwar nicht neu, aber mir hat das Prinzip eines Teams aus Promoter und Initiatorin (Mädchen, die das Gastrea-Virus in sich tragen und dadurch besondere Kräfte entwickelt haben) schon immer gut an gefallen. Durch den Gegenspieler, verkörpert von Maskenmann Kagetane, kommt zusätzlich noch eine gute Portion Mystery ins Spiel, was sich gut in die Handlung einfügt. Der Endkampf zwischen ihm und Rentaro sowie der Showdown waren dann noch einmal besonders spannend und ich habe die letzten Seiten geradezu verschlungen. Die Novel ist in insgesamt fünf Kapitel mit jeweils mehreren Unterkapiteln aufgeteilt, von denen ich immer mindestens ein Kapitel am Stück durchgelesen habe. Dadurch hatte ich sie im Endeffekt auch sehr schnell durch. Leider sind mir zwischendurch einige Sprünge in der Handlung aufgefallen, die das Lesen für kurze Zeit etwas erschwert haben, aber das hat mich nicht so besonders gestört. Die erste Novel deckt ungefähr die erste Hälfte des Animes ab, weshalb ich mich schon auf den zweiten, dritten und vierten Band freue, wenn alles nochmal etwas detailreicher ausgeführt wird und ich schließlich zu dem Teil der Story komme, den ich noch nicht kenne.
♥ Charaktere ♥
Die Charaktere in Black Bullet gefallen mir sehr gut. Satomi Rentaro ist als Hauptcharakter der Geschichte nicht perfekt. Er ist nicht sonderlich stark und steht damit seiner Initiatiatorin Enju, eigentlich sehr begabt unter ihresgleichen, eher im Weg. Erst als er schließlich sein Ass aus dem Ärmel zieht, hat er die Chance, seine Feinde zu bezwingen und überhaupt gegen Kagetane zu bestehen. Was ich damit meine, sollte aber jeder selbst nachlesen, weil ich hier niemanden spoilern möchte.
Aihara Enju ist für ihre 10 Jahre ziemlich frühreif, in meinen Augen schon etwas zu sehr. Ihr Verhalten passt meiner Meinung nach oft einfach nicht zu ihrem Alter, worauf ich jedoch aus dem Anime vorbereitet war und was mich da auch wesentlich mehr gestört hatte. Ansonsten ist Enju klug, frech, unglaublich süß und steht immer hinter ihrem Promoter, weshalb ich sie sehr gerne habe. Das Zusammenspiel zwischen Enju und Rentaro ist einfach etwas Besonderes, denn beide ergänzen sich im Kampf und haben über das vergangene Jahr hinweg, in dem sie schon zusammenleben, eine Art Geschwisterbeziehung aufgebaut. Man merkt, dass sie sich immer aufeinander verlassen können.
Kisara ist die Chefin des privaten Wachdienstes, bei dem Rentaro eingestellt ist, und außerdem die Erbin der berühmten Tendo-Familie, von der sie sich nach einem tragischen Zwischenfall abgewandt hat. Sie sorgt sich sehr um Rentaro, den sie seit ihrer Kindheit kennt, auch wenn sie das häufig nicht offen zeigt. Außerdem merkt man, dass die Beiden Gefühle füreinander haben. Im Anime mochte ich Kisara zunächst sehr gerne und habe sie und Rentaro immer zusammen gesehen, allerdings ging es auch mit ihrem Charakter durch gewisse Wendungen, die ich hier auch wieder nicht spoilern möchte, zum Ende hin den Bach runter. Ich hoffe sehr, dass mir die Wandlung ihres Charakters in der Light Novel realitätsnaher vorkommen wird und nicht so völlig deplatziert wie in der Anime-Adaptation...
Als nächste hätten wir noch Dr. Sumire, die in der Pathologie arbeitet und einen besonderen Humor sowie Geschmack hat - falls man das überhaupt so nennen kann. Ich hätte wohl lieber nicht genau gewusst, was sie da alles auf ihrem Teller hat und isst. Abgesehen davon ist ihr Charakter sehr interessant und vielschichtig ausgearbeitet. Sie wirkt verrückt, nicht ganz zurechnungsfähig und man weiß nie, ob sie das alles, was sie tut auch immer so ernst meint, ob Rentaro sich nun auf sie verlassen kann und vor allem weiß man nie, was sie als nächstes tun wird, denn zuzutrauen ist ihr alles.
Zuletzt spielen noch Kagatane und seine Tochter Kohina eine Rolle, die zugleich ein Promoter-Initiator-Team bilden. Mit der Maske wirkt er sehr mysteriös und ist schwer zu durchschauen. Er verfolgt seine eigenen Pläne und nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf andere, noch dazu ist er äußerst gefährlich und überlebt eigentlich tödliche Angriffe spielend mit seinem irren Lachen. An Rentaro scheint er jedoch Gefallen gefunden zu haben, denn er möchte ihn immer dazu bringen, sich ihm anzuschließen und scheint ihm auch bis zu einem gewissen Grad Respekt gegenüberzubringen. Obwohl es sich hier um den Gegenspieler unseres Protagonisten handelt, mag ich Kagetane sehr, denn dieser von seinen eigenen Idealen besessene und mysteriöse Mann mit der Maske stellt für mich den am besten ausgearbeiteten Chararakter dar.
♥ Schreibstil ♥
Zwar weiß ich nicht, wie viel von Shiden Kanzakis Stil beibehalten wurde, aber die Übersetzung ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Einen so spannenden, actionreichen, packenden und zugleich bildhaften Schreibstil hatte ich bei dieser Novel gar nicht erwartet. Auch heißt es ja immer, Light Novels seinen nicht gut geschrieben, was ich so aber nicht bestätigen kann und will. Den einzigen Minuspunkt bilden für mich die vielen Fehler, die ich durch das ganze Buch hinweg gefunden habe. Mein Lesefluss wurde dadurch zwar nicht allzu sehr gestört, aber die über 20 Rechtschreibfehler und doppelten Wörter waren trotzdem sehr auffällig.
♥ Fazit ♥
Meine erste Light Novel hat mir sehr gefallen und mich zudem auch überrascht. Mir gefallen sowohl Story als auch Charaktere und ich möchte auf jeden Fall weiterlesen. Bisher finde ich diese Romanfassung deutlich besser als die Animevariante, sodass ich wirklich gespannt bin, wie es weitergehen wird, wenn wir über die Story des Animes hinaus sind.
Bewertung: 4/5
Gepostet von Lena
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